Meinungen, Prävention, Website-Ergänzung

Chronische Überlastung: Der Feind in weiter Ferne?

Andauernde Überlastung, über Wochen, Monate, Jahre: Eine derartige Situation ist der ideale Nährboden für Verletzungen mit chronischem Charakter. Und da sich deren Behandlung als schwierig und langwierig herausstellen kann, ist es vermutlich am besten, die verursachende Überlastungs-Situation erst gar nicht auf Dauer aufkommen zu lassen.

Akut oder chronisch? Der zeitliche Aspekt einer Verletzung

Einen Muskeleinriss erkennen? Kein Problem – der akute Schmerz lässt keinen Zweifel aufkommen. Schon schwieriger wird die Sache mit jenen Verletzungen, die sich über eine lange Zeit entwickeln. Und irgendwann fragt man sich, warum eigentlich die eine Schulter immer mehr schmerzt bei bestimmten Bewegungen.

Andauernde Überlastung bringt auszehrende Effekte

Wenn Bereiche des Bewegungsapparates über längere Zeit ständig überlastet werden, kann das Ergebnis eine solche chronische Überlastung sein. Der betroffene Körperteil hat dann schon lange keine ausreichende Gelegenheit mehr bekommen, die aus dem harten Training resultierenden Minimal-Verletzungen wieder ausreichend zu reparieren. Nach und nach haben sich diese negativen Effekte dann kumuliert und zu dem Problem verdichtet, das man jetzt zunehmend bewusst wahrnimmt.

Langfristig gesunde Belastung schlecht versorgter Stukturen

Besonders betroffen von chronischen Überlastungen sind Stütz-Strukturen, die aufgrund unzureichender Durchblutung schlecht mit Nährstoffen versorgt werden: Deine Sehnen, Bänder und Gelenke. Diese Strukturen weisen eine wesentlich geringere Kapillarisierung auf als die Muskeln, was sowohl den Abtransport von Schadstoffen wie auch die Zuführung benötigter Energie- und Aufbaustoffe erschwert. Es geht also darum, mit dem richtigen Maß an Belastung die Durchblutung dieser Gewebe zu fördern und damit eine gute Versorgung zu gewährleisten.

Angst vor etwas, das niemals kommt?

Aber gehen nicht gerade junge Menschen gerne davon aus, dass es sich hierbei um ein „Problem“ handelt, das sie vermutlich niemals haben würden? Zu groß ist die Verlockung, im Überschwang der Jugend die eigene Verletzlichkeit zu verleugnen. Und wenn nichts zu spüren ist, dann muss man doch auch nicht besonders aufpassen, oder?

Training mit Herz und Hirn: Regenerationsbasiertes Aufbau-Training

Fordere dein Glück nicht heraus! Trainiere so, dass auch deine Bindegewebe die Chance bekommen, mit dem Kraftzuwachs der benachbarten Muskeln mitzuhalten. Beispielsweise dadurch, dass du auch Übungen mit relativ wenig Gewicht und relativ hohen Wiederholungszahlen in dein Programm integrierst. Oder dadurch, dass du nach schweren Belastungen den beteiligten Bereichen einfach genug Ruhe für Erholung und Aufbau gönnst.

Seien wir doch ehrlich: Was nützen perfekt geformte Muskeln, wenn deine Gelenke höllisch schmerzen? Oder wenn deine Sehnen und Bänder überhaupt kein vernünftiges Training mehr erlauben? Keine Frage: Es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, scheint ein Gebot der Vernunft zu sein.