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12 Kilo Muskeln in 43 Monaten: Nicht gerade atemberaubend.

Wenn man das durchrechnet, dann sind das nicht einmal 300 Gramm Muskeln pro Monat. Oder anders betrachtet: Es hat fast 4 Monate gedauert, bis ein Kilogramm dazukam. So gesehen: War das jetzt schnell, oder war es doch eher langsam? Möglicherweise beides, denn das ist vermutlich relativ.

Ektomorpher Hardgainer?

Jetzt muss ich allerdings dazu sagen: Muskeln aufzubauen ist mir niemals leichtgefallen. Mein Leben lang war ich untergewichtig und brachte bei 178 cm Körpergröße zwischen 65 und 72 Kilo auf die Waage. Mir war das zwar nie genug, allerdings: Es wollte auch nicht so recht klappen mit dem Aufbau. Und noch dazu wurden meine Schwierigkeiten mit dem Nicht-Zunehmen-Können von vielen Menschen gar nicht als Problem akzeptiert: Die meisten anderen hatten eher Schwierigkeiten in die andere Richtung. Deren Körpergewicht wurde mit den Jahren mehr und mehr, und leider war das meist auf zunehmende Fettpölster zurückzuführen. Wenn dann jemand daherkommt und meint, er könne nicht zunehmen, macht man ihm schnell das Angebot, doch ein paar Kilo abzugeben.

Naja – das geht so natürlich nicht. Abgesehen davon waren es ja nicht die „Schwimmreifen“ um die Körpermitte der anderen, die ich hätte haben wollen. Was mich schon mehr interessierte, waren gut sichtbare Muskeln an den richtigen Stellen. Und ausreichend Kraft, um für den langsam, aber doch nahenden Lebensabend vorzusorgen: Gerade im Alter bedeutet ein Mehr an Kraft meist auch ein Mehr an Lebensqualität.

Training, mehr oder weniger ausdauernd

Ich trainiere zwar seit knapp vier Jahrzehnten zuhause mit Gewichten, aber meist waren die Pausen länger als die Zeiten des konsequenten Trainings. Allerdings: Ich habe niemals komplett aufgehört, meinen Körper zu fordern – mir hätte dann doch etwas gefehlt.

Als ich im Oktober 2018 mit meinem Selbstversuch in Sachen Muskelaufbau begann, wog ich ganze 71 Kilogramm. Heute sind es etwas mehr: Am Abend konnte ich vor kurzem erstmals die 83er-Marke überspringen, was mich natürlich sehr freut. Diese 12 Kilo mögen für einen jungen Menschen nicht besonders aufregend klingen, aber für mich persönlich stellen sie ein echtes Erfolgserlebnis dar: Zum einen war ich mein ganzes Leben noch nie in besserer Form, und zum anderen konnte ich diesen Aufbau im fortgeschrittenen Alter mit nicht mehr ganz optimaler hormoneller Verfassung erzielen – ich stehe nur mehr wenige Jahre vor meinem 60. Geburtstag.

Schritt für Schritt zur Konsequenz – und zu mehr Muskeln

Training für Training ein Stück mehr Konsequenz und zu mehr Muskeln: Unser Tool eröffnet mir Perspektiven, die ich früher nie sehen konnte.

Mich selbst als Versuchskaninchen zum Testen unserer eigenhändig programmierten Trainings-App zur Verfügung zu stellen war rückblickend eine der besten Entscheidungen meines Lebens: Die heutige Auswertung meiner bisherigen Aktivitäten zeigt, dass ich seit dem 1.10.2018 im Rahmen von fast 1.000 Trainings mehr als 5.000 Übungen trainiert habe (wobei jede Übung meist aus drei bis sechs Sätzen besteht). Steter Tropfen höhlt den Stein: Über die Monate und Jahre kam die Muskelmasse – wenn auch nicht immer gleich schnell. Gerade in den letzten beiden Monaten konnte ich wieder etwa 1 Kilogramm aktiver Substanz dazugewinnen.

Zufrieden oder unzufrieden?

Ich muss zugeben, dass ich schon seit längerer Zeit mit meinen Fortschritten ziemlich zufrieden bin. Das soll jedoch nicht bedeuten, dass meine Ambitionen betreffend Aufbau-Training nun reduziert wären – ganz im Gegenteil: Jetzt, wo ich sehe, dass sogar ich deutlich an Muskelmasse zulegen kann, rücken neue Ziele in den Bereich des Vorstellbaren. So wäre beispielsweise eine magische Grenze von 90 Kilo mit relativ wenig Fett eine Wunschvorstellung, die mich bei Erreichen wohl eine Flasche Schampus köpfen ließe.

Aber dieses Thema wollen wir hier eher nicht erörtern …

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