Die Kurven-Analyse von myTRS unterstützt dabei, bisherige Trainings genauer zu betrachten: Welche Muskeln habe ich wie oft trainiert? Wann habe ich zu lange gewartet, wann war ich zu früh mit dem nächsten Trainings-Reiz? Und: Belaste ich meine Körper-Partien ausgewogen, oder sind eindeutig bevorzugte und auch vernachlässigte Bereiche zu erkennen?
Was zeigt die Kurven-Analyse?
Die Kurven-Analyse in myTRS zeigt Belastung und Erholung der einzelnen Muskel-Partien im zeitlichen Verlauf, üblicherweise im Verlauf eines Monats. Jede Linie steht für eine Muskelgruppe und zeigt Trainings-Belastungen (Linie nach unten) und die darauf folgende Erholung (Linie nach oben). Nach der vollständigen Regeneration bleibt die Linie einige Zeit oberhalb der dünnen Null-Linie, wodurch die Phase der Superkompensation dargestellt wird.
Die Intensität der Belastung (niedrig, normal oder hoch) ist daran zu erkennen, wie weit die Linie nach unten geht. Und je nach Regenerations-Geschwindigkeit der einzelnen Muskel-Partie steigt die Linie danach flacher (langsamer) oder steiler (schneller) wieder an.
Kurven-Analyse 1: Mangelhaftes Unterarm-Training
Wie im oberen Bild vom August 2019 gut zu erkennen ist, wurden die Unterarme etwa ein halbes Monat lang nicht trainiert (flach verlaufende Linie ohne jede Belastungs-Spitze nach unten).
Das untere Bild hingegen zeigt eine gute Belastungs-Verteilung der Unterarme: In diesem Zeitraum wurde diese Muskel-Partie 6 mal schwer belastet (gelbe Markierungen). Darüber hinaus sind 3 normale sowie 1 leichte Belastung zu erkennen.
Ein weiteres bemerkenswertes Detail ist die oberste Linie mit den vielen kleinen Belastungs-Spitzen: Diese Linie steht für Herz/Kreislauf, und die vielen leichten Belastungen wurden durch aerobe Aufwärm-Übungen verursacht. Wäre ein ernsthaftes Ausdauer-Training dabei gewesen, so würde die entsprechende Spitze weiter nach unten reichen.
Kurven-Analyse 2: Nacken-Training als Schwerpunkt
Ebenfalls im Monat August 2019 gab es zu Beginn zwei unnötig lange Trainings-Pausen für den Nacken (oberer Bereich der Trapezius), was an den flach verlaufenden Linie (gelb markiert) zu erkennen ist.
Nach Erkennen des Problems und einer Anpassung der Prioritäten-Setzung ist bereits eine Verbesserung der Lage zu erkennen: Im November des selben Jahres zeigt sich eine wesentlich gleichmäßigere Belastung dieser Körper-Partie. Neben 6 intensiven Belastungen (Spitzen weit nach unten bis zur gelben Markierung) sind auch noch 2 normals sowie 3 leichte Trainings-Reize zu sehen.
Kurven-Analyse 3: Ungeplante Trainings-Pausen
Selbstverständlich sind auch Trainings-Pausen in der Kurven-Analyse auf einen Blick zu sehen – egal, ob geplant oder unbeabsichtigt. Das Bild zeigt einen krankheitsbedingten Trainings-Ausfall im Oktober 2019, der etwa 10 Tage gedauert hat.
Kurven-Analyse 4: Langsamer Rücken und schnelle Waden
Wie das Bild zeigt, steigen die verschiedenen Linien nach den Belastungs-Spitzen unterschiedlich steil wieder an. Der Grund ist die unterschiedlich rasche Erholung der unterschiedlichen Muskeln.
Die obere gelbe Markierung zeigt die Linie für den unteren Rücken, der sich von allen Körper-Partien am langsamsten erholt. Wie zu sehen ist, finden nur wenige Belastungs-Reize in einem Monat Platz. Im Unterschied dazu sieht man bei der untersten Linie die Belastung und Erholung der Waden, die zu den am schnellsten regenerierenden Muskeln zählen: Sie wurden in diesem Monat zwar immer wieder, aber lediglich zweimal schwer trainiert.
Reduktion auf das Wesentliche
Die Diagramme der Kurven-Analyse wurden bewusst sehr neutral gehalten – fast schon puristisch. Die Idee dabei war, den Blick nicht vom Wesentlichen abzulenken: Von der Darstellung von Belastung und Regeneration im Wechselspiel, und das Aufzeigen von zu frühen und zu späten nächsten Trainings-Impulsen.
Und damit wird die Kurven-Analyse auch zum Planungs-Werkzeug: In welchen Bereichen bin ich auf Kurs, und wo gibt es noch Raum für Verbesserungen? Also das Lernen auf der Basis eigener Erfahrungen, sozusagen.
